Die Flexibilität eines Riester-Vertrages

Will man von den staatlichen Zulagen in Form der Grundzulage und ggf. in Form von Kinderzulagen sowie von den steuerlichen Begünstigungen des Riester-Sparens profitieren, muss man zwar bis zum Eintritt in das Rentenalter Beiträge ansparen, hat dabei aber dennoch die Möglichkeit, flexibel auf die sich verändernden individuellen Lebensumstände einzugehen.

Die Flexibilität beim Sparen nach Riester besteht dabei aus fünf Komponenten:

• Der Sparer kann aus einem Riester-Vertrag aussteigen ohne einen neuen Riester-Vertrag abschließen zu müssen.
• Der Sparer kann aus einem Riester-Vertrag aussteigen, um das dabei frei werdende Kapital einem neuen Riester-Vertrag zuzuführen.
• Der Sparer kann den Riester-Vertrag ruhen lassen.
• Der Sparer kann die Höhe seiner Beiträge variieren und
• kann der Sparer das Kapital aus seinem Riester-Vertrag auch für den Bau oder Kauf eines Eigenheims nutzen.

Aus einem Riester-Vertrag auszusteigen kann zum Beispiel dann erforderlich sein, wenn man die angesparten Eigenbeiträge für einen anderen Zweck verwenden möchte. Hier kann man aber nur die Eigenbeträge ausbezahlt bekommen, da dann eine so genannte schädliche Verwendung vorliegt, weil das Geld nicht als Zusatzrente verwendet wird.
Das Wechseln des Riester-Vertrages kann unter Umständen Vorteile haben, wenn man mit seinem Riester-Produkt und der daraus gewonnenen Rendite unzufrieden ist und ein besseres Angebot vom selben oder von einem anderen Anbieter wahrnehmen möchte.

Die Möglichkeit, einen Riester-Vertrag ruhen zu lassen, erweist sich dann als vorteilhaft, wenn man in einer bestimmten Lebensphase nicht über genügend finanzielle Mittel verfügt, die Beiträge zu bestreiten. Besonders bei unterbrochenen Erwerbsbiographien, wie sie vor allem Frauen auch aufgrund von Kindererziehungszeiten aufweisen, kann dieses sinnvoll sein.
Eine Alternative zum kompletten Ruhen Lassen, stellt die Veränderung der Höhe der Beiträge dar. Auch mit diesem Mittel kann auf individuelle Lebensumstände reagiert werden. Hier kann man im Gegensatz zum kompletten Aussetzen des Sparens zumindest noch mit einer anteiligen Zulagengewährung rechnen.